Reifenwechsel mit Schlagschrauber

Ob Sommer- oder Winterreifen - das Reifenwechseln steht jedes Jahr spätestens im Oktober oder ab April an. Wer in guter Do-it-yourself-Manier seine Autoreifen selbst wechseln möchte, sollte einige Dinge beachten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie diese Arbeit mit einem Schlagschrauber erledigen können.
Autoreifen mit Schlagschrauber wechseln

Schritt-für-Schritt-Anleitung

  •  Fahrzeug sicher abstellen

    Stellen Sie das Auto auf einem stabilen und ebenen Untergrund ab. Handbremse anziehen und den ersten Gang einlegen. Bei einem Automatik-Fahrzeug den Gangwählhebel auf „P“ stellen. So wird das Fahrzeug vor dem Wegrollen gesichert.
     
  •  Radmuttern mit Schlagschrauber lösen

    Lösen Sie die Radmuttern mit dem Radkreuz oder dem Schlagschrauber etwas, solange das Auto noch fest auf dem Boden steht. Sobald das Auto mit dem Wagenheber angehoben wurde und die Räder frei hängen, ist es nur sehr schwer möglich, die Muttern zu lösen. Das Rad könnte sich dann mitdrehen.
  • Fahrzeug mit Wagenheber anheben

    Sind die Muttern des ersten Rads gelockert, schieben Sie den Wagenheber unter das Auto und heben Sie dieses an. Die Reifen sollten circa eine Handbreit über dem Boden hängen.

    Achtung: Unter jedem Fahrzeug befindet sich eine Aufnahme für den Wagenheber. Wo sich die Stelle genau befindet, finden Sie in der Bedienungsanleitung des Fahrzeuges. Auf diese Weise können Schäden am Unterboden vermieden werden.

  • Rad abmontieren

    Ist das Auto angehoben und das gewünschte Rad hängt frei, dann schrauben Sie die Radmuttern vollständig ab. Immer darauf achten, dass die untersten Radmuttern zuerst und die oberen zuletzt gelöst werden. 
    Wenn das Rad unten ist, kommt die Stahlbürste zum Einsatz. Mit ihr wird die Radnabe von Schmutz und Rost befreit. Der restliche Roststaub kann nun optional mit dem Kompressor weggeblasen werden. Danach noch etwas Kupferpaste auftragen und der Reifen ist beim nächsten Wechsel einfacher abzumontieren.

    WALTER Hinweis: Führen Sie gegebenenfalls eine kurze Sichtprüfung durch: Sind Bremsanlage, Stoßdämpfer, Bremsklötze und Bremsleitungen noch in Ordnung?
     
  • Neues Rad anschrauben

    Im nächsten Schritt wird das neue Rad aufgesetzt. Prüfen Sie zuvor, dass der Reifen die korrekte Laufrichtung aufweist! Die Radmuttern immer über Kreuz anschrauben, um das Rad gleichmäßig zu befestigen. Solange das Rad noch in der Luft hängt, dürfen die Radmuttern nur handfest angezogen werden.
     
  • Radmuttern mit Drehmomentschlüssel festziehen

    Bevor die Radbolzen mit dem Drehmomentschlüssel festgezogen werden, lassen Sie das Fahrzeug wieder herab. Von Fahrzeug zu Fahrzeug ist ein unterschiedliches Drehmoment vorgeschrieben, die Bedienungsanleitung gibt hier Aufschluss. Auch manche Reifenportale können bei der Feststellung des richtigen Drehmoments Hilfestellung leisten - z.B. die Drehmoment-Tabelle auf reifen24.de

Schrauben Anziehen & Reifendruck kontrollieren

  • Wichtig beim Anziehen der Schrauben mit dem Drehmomentschlüssel:

    Immer die Muttern über Kreuz anziehen (z.B. » links oben » rechts unten » rechts oben » links unten). Ist nach einer viertel Umdrehung ein Knacksen zu hören, ist der Radbolzen mit dem richtigen Drehmoment angezogen. 
  • Wichtig bei Reifendruckkontrollsystemen (RDKS):

    Den Luftdruck aller Reifen überprüfen. Bitte lesen Sie in der Bedienungsanleitung Ihres Fahrzeugs nach, wie Sie Ihr Reifendruckkontrollsystem auf die neuen Reifen einstellen können. Von Hersteller zu Hersteller unterscheidet sich dieser Prozess.

Werkzeug zum Reifenwechseln

Damit der Tausch der Autoreifen gelingt und ihr Auto wieder glänzt, sollten Sie folgendes Werkzeug parat haben:

  • Schlagschrauber

    Die Radmuttern lassen sich mit einem Schlagschrauber ganz schnell und einfach lösen. Wer keinen Schlagschrauber im Werkzeugschrank vorfindet, kann auch ein Radkreuz verwenden. Sollten die Radmuttern zu fest sitzen, bietet sich hier eine Verlängerung an, um den Kraftaufwand zu reduzieren.
  • Drehmomentschlüssel

    Der Drehmomentschlüssel wird eingesetzt, um die Radmuttern nach dem Wechsel wieder mit dem korrekten Drehmoment richtig anzuziehen. Dies verhindert, dass die Radmuttern sich durch Vibrationen lockern können. Ein zu straffes Anziehen der Schrauben kann zum Abriss der selbigen führen und großen Schaden verursachen.

Praktische Hilfsmittel

  • Werkstatt-Rollliege

    Die WALTER Werkstatt-Rollliege 2 in 1 kann auch als Werkstatt-Sitz verwendet werden, indem sie aufgeklappt wird. Sie ermöglicht so einen einfachen Wechsel und bietet ein bequemes Arbeiten durch die gepolsterte Sitzfläche und eine rückenschonendere Arbeitshöhe.
  • Alu-Sackkarre 90 kg

    Die WALTER Alu-Sackkarre kann bis zu 90 kg schwere Gegenstände auf ihrer 240 x 390 mm großen Fläche transportieren.Ein großes Plus der Sackkarre ist, dass sie auf eine Mindesthöhe von 710 mm eingefahren werden kann und die Ladefläche zusammenklappbar ist, sodass sie sehr schmal wird und ganz leicht zu verstauen ist.Durch die Verwendung von Aluminium Vierkant-Rohren ist sie nicht nur sehr stabil, sondern auch besonders leicht, was sie speziell für den mobilen Einsatz empfiehlt. Die Sackkarre wiegt nur 4,6 kg.
  • Kreide

    Die Kreide ist praktisch zur Markierung der Räder vor der Lagerung. Es empfiehlt sich, die Reifen mit ihrer derzeitigen Position zu beschriften (z.B. LV - links vorne), damit beim nächsten Räderwechsel keine Unklarheiten aufkommen können.
  • Felgenbaum

    Der hochwertige WALTER Felgenbaum kann Felgen samt montierter Reifen sehr platzsparend einlagern. Er ist aus hochwertigem Aluminium gefertigt.
    Der Felgenbaum kann höchstens vier Felgen mit einem maximalen Einzelgewicht von 25 kg pro Stück aufnehmen.
    Der größtmögliche Durchmesser beträgt 17 Zoll und eine Breite von 225 mm.

    >> Hinweis: Bei der Einlagerung sollte der Reifendruck nicht höher als 3,5 bar sein.

Nach dem Reifenwechseln: Reinigung

Was brauchen Sie zum Autoreifen reinigen?

  • Stahlbürste


    Ein wichtiger Begleiter ist die Stahlbürste. Damit reinigt man die Radnabe von Schmutz und Rost, um die Haltbarkeit der einzelnen Teile massiv zu verlängern. 
  • Hochdruckreiniger


    Damit Sie möglichst lange den schönen Glanz der Felgen genießen können, ist es unbedingt notwendig, vor dem Einwintern die Felgen bzw. die Reifen zu putzen. Vor allem im Frühling, wenn die Winterreifen im Keller verschwinden, sollten diese zuvor vom Salz befreit werden.  Um Ihnen diese Arbeit zu erleichtern, empfehlen wir Ihnen einen Hochdruckreiniger.

VIER TIPPS ZUM ABSCHLUSS DES REIFENWECHSELS

Organisation

Kennzeichnen Sie die Räder mit Kreide. Das verschafft einen Überblick, welcher Reifen zu welcher Achse gehört.

Kontrolle

Nach 50 km sollten die Radmuttern auf das Drehmoment hin kontrolliert werden. Dadurch wird sichergestellt, dass sich die Schrauben nicht lösen.

RadWÄSCHE

Die alten Räder nicht einfach einlagern, sondern vorab säubern. Das verlängert die Lebensdauer.

Lagerung

Kompletträder, also Reifen mit Felge, immer liegend deponieren. Ohne Felge stehend lagern.

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Räder wechseln - FAQ
Das passende Werkzeug bei festsitzenden Radmuttern oder Schrauben ist das Radkreuz, das bei Bedarf mit einem Rohr verlängert wird. Drei kurze, kräftige Schläge auf die Radmutter bzw. Radschrauben tragen zur Lockerung bei. Mit dem Gummi-Hammer in Drehrichtung auf das Radkreuz zu schlagen ist eine weitere Hilfe.
RDKS steht für Reifendruckkontrollsystem und ist ein eingebautes Überwachungssystem für den Reifendruck in Kraftfahrzeugen. Sofern ein direktes RDKS verbaut ist, sollten die Reifen nur vom Profi gewechselt werden. Aufgrund der komplexen Technologie der RDKS ist also ein eigener Reifenwechsel nicht durchführbar. Um die Räder mit eingebautem RDKS sachgerecht zu wechseln ist eine professionelle Werkstatt mit dem richtigen Service notwendig.
Wer seine Reifen selbst einlagert, sollte sie im ersten Schritt ordentlich säubern und genau auf Schäden untersuchen. Darüber hinaus sollte das Restprofil des Reifens unter die Lupe genommen werden. Kompletträder sollten liegend aufeinander gestapelt, Reifen ohne Felge stehend in einem trockenen, lichtgeschützten Raum eingelagert werden.
Bei zu geringer Profiltiefe (Sommerreifen min. 3 mm, Winterreifen min. 4 mm) oder Beschädigungen lohnt es sich nicht, die Reifen einzulagern und können fachgerecht entsorgt werden.
Der Wagenheber ist meist das einfachste Hilfsmittel ein Auto für einen Räderwechsel oder Reparatur anzuheben. Sollte ein Wagenheber gerade nicht zur Hand sein, kann auch eine Hebebühne verwendet werden.