Heizen ohne Strom: Alternative Heizungen

Es ist Winter, kalt und plötzlich fällt der Strom aus. Egal, ob Sie mit Gas, Öl oder Wärmepumpe heizen – Strom wird für jede Heizung benötigt. Über kurz oder lang macht sich die Kälte in den Innenräumen bemerkbar. Jetzt auf die Schnelle eine alternative Heizung zu finden, ist nahezu ein Ding der Unmöglichkeit.   Welche Möglichkeiten zum Heizen ohne Strom zur Verfügung stehen, warum sich die Vorbereitung lohnt und welche Alternativen die besten sind, zeigt Ihnen dieser Artikel.

Warum stromlos heizen?

Spätestens, wenn der Winter Einzug ins Land hält, ist eine Heizung für warme Innentemperaturen unabdinglich. Bis vor kurzem war der gängigste Weg, die Heizkörper aufzudrehen. Die Energiekrise sowie etwaige Blackout-Szenarien haben stromlose Heizalternativen stärker in den Fokus gerückt. Warum sollten auch Sie diese Möglichkeit in Betracht ziehen?
  • Stromkosten sparen
    Die beste Maßnahme, um Energiekosten einzusparen, ist weniger Strom zu verbrauchen. Gerade im Winter leichter gesagt als getan. Stromlose Heizungen helfen dabei.
  • Blackout oder Stromausfall im Winter
    Wer bei kurzen oder längeren Stromausfällen nicht frieren möchte, sollte sich prophylaktisch einen Notfallofen zulegen.
  • Raum hat keine Heizung oder heizt nur ungenügend
    Gerade in Altbauwohnungen hat nicht jeder Raum eine Heizung oder die Heizsysteme sind stark veraltet. Zusätzliche Heizgeräte schaffen Abhilfe.
  • Energielieferengpässe des Versorgers & durch PV-Anlage
    Lieferengpässe im Gas- oder Ölsektor oder fehlende Sonneneinstrahlung, können zu kalten Heizkörpern führen. Um sich von externen Faktoren unabhängiger zu machen, sind anderen Alternativlösungen gefragt.

Welche Heizmöglichkeiten funktionieren ohne Strom?

Das Heizen mit Wärmepumpen, Elektroheizkörper, Fernwärme, Öl-, Gas- und Infrarotheizungen funktioniert ohne Strom nicht. So heizen Sie stromlos:

Nicht jede Alternative eignet sich für jeden Haushalt. Beispielsweise sind einige nur in Häusern realisierbar, während andere nur für kleine Räume geeignet sind. Welche am besten zu Ihrer Lebenslage passt, wird im Folgenden genauer erläutert.

Heizen mit Holz: Kachelöfen

Wenn Sie sich zu den Glücklichen schätzen können, bei denen bereits ein Schweden- oder Kachelofen im Haus verbaut ist, dann ist Heizen ohne Strom ein Leichtes.

Entscheidend ist, genügend Brennmaterial in Form von Holz und Pellets zuhause zu haben. Hier ist Vorbereitung alles: Brennholz ist gerade in den Wintermonaten sehr begehrt und schnell vergriffen. Auch Pellets erfreuen sich immer höherer Nachfrage. Gerade in einem Notfall kann es hier zu massiven Engpässen kommen. Das Beste ist, sich bereits im Sommer, lange bevor der Rest der Bevölkerung an kalte Temperaturen denkt, mit Brennholz einzudecken.

Kleiner Kamin

Sie besitzen ein Haus, aber noch keinen Kachelofen? Wahlweise bietet sich der Einbau eines kleinen Kamins im Wohnzimmer an. Er ist meist einfacher zu installieren, braucht weniger Platz und produziert viel Wärme. Allerdings ist sie weniger langfristig und der Kamin muss öfters beheizt werden. Der Kachelofen hingegen speichert die produzierte Wärme deutlich länger.

Für die meisten in Wohnung lebenden Menschen sind beide Alternativen nicht oder nur schwer umsetzbar. Zum Glück gibt es auch in diesem Falle genügend Möglichkeiten, um Wärme zu erzeugen, wie zum Beispiel ein Gasheizstrahler.

Sicherheitshinweis

  • Regelmäßige Wartung des Kamins durch den Schornsteinfeger erforderlich.
  •  Der Kamin muss auf einem nicht entflammbaren Untergrund stehen. Bodenschutz für brennbare Böden (z.B. Parkett oder Teppich) verwenden.

Fazit für Kachelofen & Kamine:

  • Geeignet für Häuser
  • Kann nicht kurzfristig eingebaut werden, langfristige Planung
  • Gutes Raumklima, langer Wärmespeicher
  • Lieferengpässe & gestiegene Holz- oder Pelletspreise
  • Teure Anschaffung

Gasheizer als Notheizung

Ein Gasheizstrahler ist eine der effizientesten Möglichkeiten, um im Notfall schnell einzuheizen. Die dafür notwendigen Glasflaschen oder -kartuschen sind leicht zu besorgen.

Mit einem Gasheizstrahler können auch große Räume bequem beheizt werden. Zudem ist der Gasheizstrahler universell einsetzbar, beispielsweise auch für den Campingurlaub oder das Gartenhäuschen.

Sicherheitshinweis

Wie bei allen Heizgeräten, müssen Sie immer auf eine ausreichende Luftversorgung achten! Gasheizstrahler dürfen in geschlossenen Räumen nicht verwendet werden. Brennbare Gegenstände sollten sich nicht in der Nähe des Strahlers befinden.

Fazit für Gasheizer

  • Geeignet für Häuser, Wohnung, Camping & Garten
  • Gas muss im Vorfeld angeschafft werden, mittelfristige Planung
  • Tragbare Notfallheizung
  • Wärmt sehr schnell (sehr kurze Aufheizzeit)
  • Gaskartuschen & Gasflaschen können einfach besorgt & gelagert werden

 

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Ethanolkamin als Notfallheizung

Ein Ethanolkamin erzeugt nicht nur Wärme, sondern sorgt ähnlich wie ein klassischer Kamin für ein loderndes Flammenspiel. Daher ist er auch aufgrund seiner ästhetischen Komponente beliebt.

Da der Ethanolkamin keinen Schornstein braucht, ist er mobil und kann leicht von A nach B transportiert werden. Er wird – wie der Name vermuten lässt – mit Ethanol oder wahlweise mit einem speziellem Brenngel beheizt. Einer der großen Vorteile  ist, dass er weder rußt noch unangenehm riecht. Einer der Nachteile, dass die Brandgefahr im Vergleich zu anderen stromlosen Heizmöglichkeiten relativ hoch ist.

Sicherheitshinweis

  • Leicht entzündbare Gegenstände dürfen sich nicht in der Nähe des Ethanolkamins befinden. Es besteht Brandgefahr!
  • Ethanol ist hochentzündlich, daher Vorsicht beim Nachfüllen.
  • Wenn Kinder und Haustiere im Haushalt leben, ist ein Ethanolkamin nicht zu empfehlen. Bereits kleine Unachtsamkeiten können zu einer brenzligen Situation führen.

Fazit für Ethanolkamine

  • Geeignet für Häuser & Wohnung
  • Ethanol muss im Vorfeld besorgt werden, mittelfristige Planung
  • Nicht als einzige Wärmequelle geeignet
  • Braucht kein Rauchabzug (rußt & riecht nicht), tragbarer Notfallofen
  • Nicht geeignet für Haushalte mit Kindern & Haustiere

Petroleumofen für Innenräume

Gut isolierte und nicht zu große Räume lassen sich gut mit einem Petroleumofen heizen.

Wie der Name schon sagt, werden diese Öfen mit Petroleum beheizt. Achten Sie besonders drauf eine möglichst geruchlose Sorte zu wählen. Beachten Sie bei der Anschaffung:

  • eine entsprechende GS-Zertifizierung
  • eine entsprechenden Sicherheitsfunktionen (z.B. eine Kippsicherung, bei der sich der Brenner automatisch ausschaltet, wenn der Ofen umfällt)

Sicherheitshinweise

Wichtig! Petroleum niemals nachfüllen, wenn der Ofen noch brennt oder heiß ist.

Fazit für Petroleumofen

  • Geeignet für Häuser & Wohnung
  • Ofen & Petroleum muss im Vorfeld besorgt werden, mittelfristige Planung
  • Tragbarer Notfallofen
  • Nicht für große Räume geeignet, gibt weniger Wärme ab
  • Teurer in der Anschaffung

Kleine Räume mit Teelichtofen heizen

Eine kreative Methode, einen kleineren Raum ohne Strom ein bisschen zu erwärmen, bietet ein Teelichtofen (auch Terrakottaofen, Prepperofen oder Egloo genannt). Im Gegensatz zu anderen Heizungsalternativen kann dieser ganz einfach selbst hergestellt werden.

Warum funktioniert diese Tischheizung ? Die Terrakotta-Töpfe dienen als Wärmespeicher. Sie verhindern, dass die Wärme nach oben zur Zimmerdecke aufsteigt. Dadurch wird es rund um den Ofen schön warm.

Natürlich kann die Heizleistung eines so kleinen Terrakotta-Ofens schwer mit denen der anderen genannten Möglichkeiten mithalten. Bei dieser Heizalternative geht es aber nicht nur um die Heizkraft an sich, sondern um das wohlige Ambiente des flackernden Kerzenlichts.

DIY-Notfallofen

Für den DIY-Teelichtofen werden zwei unterschiedlich große Terrakottablumentöpfe mit einer Gewindestange, ein paar (Schrauben-)Muttern, einen Abstandshalter und große Unterlegscheiben auf einem umgedrehten Untersetzer aus Ton festgeschraubt. Darunter müssen nur noch mehrere Teelichter drapiert und angezündet werden (Video-Anleitung). Fertig ist die selbstgebaute Heizung!

Sicherheitshinweis

Wichtig! Mindestens 5 cm Abstand zwischen den Teelichtern einhalten. Sonst besteht die Gefahr eines Wachsbrandes (vergleichbar mit einem Fettbrand am Herd).

Fazit für Teelichtofen

  • Geeignet für Häuser & Wohnung
  • Teelichter als Brennstoff sind normalerweise in jedem Haushalt vorhanden, kurzfristige Heizalternative
  • Gibt weniger Wärme als Alternativen ab
  • Kann selbst hergestellt werden

KOHLENMONOXID BEI NOTHEIZUNGEN NICHT UNTERSCHÄTZEN

Alle der genannten Heizmethoden und Notöfen brauchen offenes Feuer und benötigen Sauerstoff. Daher muss immer auf eine ausreichende Lüftung geachtet werden.

Wird zu wenig gelüftet, kann sich zu viel Kohlenmonoxid (CO) in geschlossenen Räumen sammeln. Eine zu hohe CO-Konzentration kann beim Menschen zu einer Kohlenmonoxid-Vergiftung führen. Da dieses Gas geruchslos, unsichtbar und geschmacklos ist, kann nur ein Kohlenmonoxid-Melder eindeutig und sicher davor warnen.

Heizen ohne Heizung: Tipps, mit denen Ihre Wohnung warm bleibt

Ihre Heizung ist ausgefallen oder sie ist nicht in jedem Raum vorhanden? In diesem Fall müssen Sie nicht frieren. So bekommen Sie das Zimmer auch ohne Heizung warm:
Wärmer anziehen

Je mehr Sie angezogen haben, desto weniger Körperwärme verlieren Sie. Der Zwiebellook mit mehreren Kleidungsschichten hat eine besondere isolierende Wirkung.

Wärmeverlust vermeiden

Legen Sie Teppiche aus und dichten Sie die Fenster ab, um so wenig Wärme wie möglich zu verlieren. Wenn Sie Rollläden oder dickere Vorhänge haben, schließen Sie sie.

Kerzen Aufstellen

Auch wenn Kerzen nicht viel Wärme abgeben, sind sie besser als gar keine Wärmequelle.

Heizalternativen

 Suchen Sie nach anderen Heizmöglichkeiten als die klassische Gas- oder Ölheizung. Gemeinsam mit den anderen Tipps hilft es zusätzlich, Brennmaterial einzusparen. 
Wichtig: Beschränken Sie sich auf einen Raum. Es ist fast unmöglich eine ganze Wohnung mit einem Heizstrahler zu heizen, geschweige denn ein ganzes Haus.

Weitere Auswirkungen bei längerem Stromausfall

Ein längerer Stromausfall hat mehr Auswirkungen als das Ausfallen der Heizung.  Auch der Backofen bleibt kalt, das Licht aus und der Fernseher stumm. Auf die folgenden Punkte sollten Sie im Notfall vorbereitet sein:

  1. Licht ohne Strom: Sorgen Sie für genügend stromlose Lichtquellen vor.
  2. Kochen ohne Strom: Um auch stromlos warmes Essen zubereiten zu können, sollten Sie stromlose Kochmöglichkeiten wie einen Gaskocher zur Hand haben.
  3. Warmwasser ohne Strom: Damit Duschen kein Ding der Unmöglichkeit bleibt, sollte auch bei einem Stromausfall warmes Wasser zur Verfügung stehen.
  4. Kühlschrank bei Stromausfall: Ab 5 Stunden nach Stromausfall greift die Kühlung des Kühlschranks nicht mehr. Alternativen, wie Sie Lebensmittel auch ohne Elektrizität kühlen können, sind gefragt.
  5. Photovoltaik bei Stromausfall: Erneuerbare Energiequellen stellen standardmäßig nicht immer Strom zur Verfügung. Ein Speicher wird benötigt.
  6. Kommunikation ohne Strom: Bleiben Sie mittels batteriebetriebenen Radios weiterhin informiert.

FAQ

Eine der einfachsten Möglichkeiten, ohne Strom zu heizen, bietet ein mobiler Gasheizstrahler. Das hierzu benötigte Gas kann in praktischen und handlichen Behältnissen gekauft werden und ist besonders einfach zu lagern. Zudem können Sie die Gaskartuschen in der nächsten Grillsaison verwenden.
Eine gute und bewährte Möglichkeit, ohne Gas und Strom zu heizen bietet ein Kachelofen oder Kamin. Für Wohnungen empfiehlt sich ein Notofen in der Form eines Gasheizstrahlers, Ethanol-Kamins oder Petroleumofens.
Für die Notheizung in Innenräumen gibt es verschiedene Alternativen. Ideal wäre ein Kachelofen mit entsprechend großem Holzvorrat. Für Wohnungen empfiehlt sich ein Gasheizstrahler, ein Ethanolkamin oder ein Petroleumofen.
Eine Kerzenflamme ist zwischen 600 und 1.400 Grad heiß. Mit zehn großen Kerzen sollte ein kleinerer Raum deutlich wärmer werden, vorausgesetzt es entweicht keine Wärme durch offene oder undichte Türen und Fenster. Aber Achtung: Dies kann zu Sauerstoffmangel führen und steigert das Risiko einer Kohlenmonoxid Vergiftung! Daher regelmäßig stoßlüften.
- Fenster und Türen verschließen. So entweicht die Wärme sehr viel langsamer. - Alternative Heizmethode aufstellen und einschalten. Ein Gasheizstrahler ist durch seine Flexibilität besonders zu empfehlen. - Warm anziehen. - Kerzen aufstellen